Mittwoch, Februar 14, 2007

Zur Feier des Tages

Valentinstag. Mein Enthusiasmus, diesen Tag feierlich zu begehen, hält sich in Grenzen. Das ist zwar deutlich schwieriger in den USA als in Deutschland, wurde mir heute aber auch besonders einfach gemacht: Immerhin konnte ich mich wunderschön darüber aufregen, dass die Todesopfer der derzeitigen Kältewelle in den USA nicht so sehr die Gemüter der Amerikaner erregten wie die in Gefahr geratene Auslieferung von Valentinstags-Blumen!!!
Suggi sorgte dann jedoch für die Ehrenrettung des Valentinstages und rief mich in aller Frühe heute auf meinem Handy (!) an – nachdem erst einmal alle möglichen Szenarien in meinem Kopf abgelaufen waren, was denn passiert sein könnte, dass Suggi mich so dringend erreichen muss, beruhigte er mich dann schnell wieder: Alles Gute zum Valentinstag! Uff, das ging ja nochmal gut. Er hatte es halt nur gut mit mir gemeint und wollte mir ein paar liebe Worte sagen, weil ich ja sonst so allein bin….?!? Fast hatte mein Selbstmitleid mich besiegt. Selten waren mein Fremd- und Selbstbild so offensichtlich verschieden ;-) Gefreut hab ich mich über den Anruf natürlich trotzdem – und zumindest hat er mir ein bisschen von der Bedeutung des Valentinstages zurückgegeben. Deshalb werde ich diesen Blogeintrag jetzt nutzen, um dem von mir am meisten geliebten Mann ein ganz besonderes Geschenk zu machen. Es bahnt sich keine Sensation in meinem Liebesleben an, keine Sorge. Basti, kein weiterer Name auf der langen Liste der Zech-Männer ;-)

Stattdessen gilt meine ganze Aufmerksamkeit am heutigen Tag meinem Computer (wie eigentlich auch sonst immer). Heute soll er nun endlich seinen Namen bekommen. Ja, nach langem Grübeln habe ich dann doch entschieden, dass mein Computer männlich ist. Ich konnte die geäußerten Argumente dagegen ja auch sehr gut nachvollziehen, aber die “Frauen” in meiner Umgebung hätten doch zu viel Einfluss auf mich bekommen – und Luise und Hilde wohlmöglich Konkurrenz! Es ist also ein Junge. Und bisher hat er sich auch bestens mit den beiden eben genannten Damen verstanden – wenn er auch “nur” auf der Rückbank mitfahren durfte. Jetzt sollte ich wohl langsam mal auf den Punkt kommen… Aber man kennt das ja: Bevor der Gewinner am Ende der Show bekannt gegeben wird, gibt es erst einmal eine lange Vorrede (bei mir sowieso) und Grußworte und Gastredner und Vorab-Dankesreden. Der Trommelwirbel darf schon mal beginnen. Langsam. Im Hintergrund. Denn die hohe Qualität aller Beiträge verdient noch ein paar Worte meinerseits.

Schließlich hatte sie dazu geführt, dass die Namensfindung nicht wie geplant straight forward (how do you say that in German?!) vorgehen konnte. Die Jury hatte Endlos-Diskussionen über die verschiedenen Vorschläge und deren Rechtfertigungen zu führen, denn sie hatte nicht damit gerechnet, welche Geschehnisse der älteren und jüngsten Geschichte auf einmal ins Spiel kommen würden. Wer konnte denn damit rechnen, dass ernsthaft Vorschläge wie “Zeitzi” geäußert werden würden – nur so als Beispiel ;-) Aber meinen Computer nach meinem künftigen Schwager zu benennen ?! In den letzten Nächten tat die Jury daher schon gar kein Auge mehr zu - zu aufgewühlt waren die Nerven der einzelnen “Mitglieder”. Nein, ich leide nicht unter Schizophrenie (auch wenn sie das alle sagen…). Zwei Persönlichkeiten hätten in diesem Fall auch nicht ausgereicht. So einigte sich die Jury letztlich auf einen Kompromiss: “Middle name” ist das Zauberwort!
Dies hat einerseits den großen Vorteil, dass mein Schatz sich in puncto Namensgebung unter den Amerikanern nicht so sehr auffällt, andererseits wertet der Mittelname auch den gesamten Namen noch ungemein auf. Und man muss nicht immer eine Zeile beim Ausfüllen von Formularen freilassen. Und man wird nicht immer ungläubig angeguckt, dass “Silvana” der volle und einzige Vorname ist. All das erspare ich meinem Süßen. So lernt man aus den Fehlern seiner Eltern ;-)

Trotzdem bleibt der künftige Vorname meines Schatzes sein Rufname und der/die Vorschläger(in) damit Hauptpreisträger(in) in diesem Wettbewerb. Damit bin ich dann ja wieder und endlich bei des Rätsels Lösung angekommen. Nochmal Trommelwirbel, dieses Mal crescendo bitte.

And the winner is:
Sapple M. Brand.


Herzlichen Glückwünsch an Herrn Sebastian Rentmeister aus R. an der H. für diese äußerst gelungene Kombination aus traditionell deutscher Wurzel (eine Tendenz, die mir persönlich ja sehr sympathisch ist) verbunden mit dem globalen Flair eines zweisprachig aufwachsenden Youngsters, der auf dem Weg ist zu lernen, sich den (Microsoft)Normen dieser Welt zu widersetzen. Der Preis für diesen Sieg wird sich in Kürze auf den Weg nach Deutschland machen (und ich bins dieses Mal nicht, auch nicht heimlich als Überrraschung...).

Aber was verbirgt sich nun hinter den restlichen Namensbestandteilen? Zunächst einmal zwei Preise, die ich ungern Trostpreise nennen möchte, für die ich aber im Moment kein besseres Wort finde, denn gewonnen haben sie ja auch.

Das M. – es hat mich in besondere Bedrängnis gebracht. Denn wie könnte ich, ohne mit der Wimper zu zucken, Minko aus diesem Wettbewerb und aus unser aller Herzen verdrängen? Ich will Frau Christina Beck keine böse Absicht unterstellen, aber ein wenig emotionales Kalkül war wohl bei diesesm Namensvorschlag dabei…. Nun dann sei es so. Dafür ist der Mittelname da. Er kann erinnern lassen, ein wenig verdecken vielleicht, doch vor allem ehren. In Gedenken an unser aller Liebling also, Minko!


Und wenn ich meinem Computer schon keinen Oberlippenbart ankleben konnte, so musste ich dann jedoch wenigstens durch seinen Namen den deutschen Handball in Person von Heiner Brand beglückwünschen. Schließich ist es ja gerade äußerst trendy, Handball toll zu finden. Auch wenn ich in meiner Familie da noch nie herumgekommen bin und diese Namenswahl daher ganz klar nicht Ausdruck einer Modeerscheinung ist.

Ich sehe die Entscheidung, meinem Computer den Familiennamen “Brand” zu geben, gleichzeitig auch als eine von vielen Maßnahmen meinerseits, den Amis den wahren Stellenwert von Handball zu erklären. Nein, es ist nicht die simplere Form von Basketball, auch nicht die vereinfachte Mischung aus Fußball und Basketball – und schon gar nicht ein Grundschulsport nur für Mädels!!! Wenn man so etwas im Land von American Football und Baseball (bäh!) hört, muss man doch zum Aktivisten werden!
California-Hit-Radio-DJ Christian darf sich also freuen, denn sein Vorschlag gehört somit auch zu den Gewinnern. Zwar wird meine Schwester wird jetzt wahrscheinlich ihre Ansprüche auf den Preis anmelden, aber ich halte die Sachlage für eindeutig. Punkt. Wie auch sonst üblich auf diesen großen Preisverleihungen kann sie dann ja auf der Pressekonferenz gekränkt umherzicken, dass sie die Lorbeeren verdient gehabt hätte. Aber hier bin ich Bestimmer und ich sage, dass es um Originalität geht und nicht um fremde Federn…

So, das war es soweit von Silvanas Computer-Gala 2007. Bevor jedoch die Pressekonferenz im Kommentarbereich dieses Eintrags stattfindet, möchte ich mich nochmals bei allen Einsendern bedanken. Hier gibt es nämlich keine Verlierer! Deshalb lade ich euch auch alle zur After-Show-Party ein, um Sapple M. Brand gebührend zu feiern! Das kann ich sowieso am besten. Cheers!