



...war ne Menge los. Ich fang am besten mal am Anfang an (naja, streng genommen am Ende: Es war Karfreitag.). Das traditionelle Ostereier-Färben wollte ich mir auch hier in den USA nicht
entgehen lassen. Deshalb lud ich einige internationale Studenten (eigentlich waren es ausschließlich Mädels...wo sind die kreativen Männer?! BASTI!!!) zu mir nach Hause ein. Nadine und ich hatten am Vortag alle möglichen Färbemittel gekauft, von "normalen" Färbetabletten über Wasser- und Handmalfarben bis zu Wachsstiften. Wir wollten der Kreativität ja freien Lauf lassen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten
der internationalen Sorte (Erika aus Belgien: "Wie? Wir bemalen gekochte und nicht ausgeblasene Eier?") malten dann alle kräftig drauf los. Und so entstanden Freitag in stundenlanger Prozedur knapp 50 fantastische Ostereier - Vero, die vorher noch nie Eier gefärbt hatte, war ganz begeistert. Das Ergebnis konnte sich ja auch wirklich sehen lassen. Der Abend wurde dann bei Jacob's tanzend zu Ende gebracht.
Das war vielleicht eine nicht ganz so gute Idee, denn ich wollte am nächsten Morgen um 8 schon mit Joni, ihrem Freund Tim, seinem Sohn Noah und - nicht zu vergessen - Dodi, Jonis kleiner Hündin, nach Kentucky zum Campen und Wandern fahren. Doch Freitag Nacht ist Jacob's Pflicht - da verzichtete ich lieber auf meinen Schönheitsschlaf. Hat sich auch gelohnt. Kathi, Sandrine, John und ich hatten ne Menge Spaß beim Schwofen.
Na gut, ich war ganz schön k.o. am nächsten Morgen, als Luise und ich hinter den anderen 3 + Hund zweieinhalb Stunden gen Süden fuhren. Und ganz überzeugt war ich auch noch nicht, ob mir das alles so viel Spaß machen würde...bin ja eigentlich nicht so der Wandertyp, wie viele von euch wissen dürften ;-) Das Grundstück, das Tim dort in Kentucky gehört, ist ein riesiges Waldgebiet, das von Felsen umgeben ist. Wir schleppten zunächst einmal alle Sachen ins "Schlaflager", einer ziemlich hoch gelegenen Höhle. Spätestens da bereute ich doch ein wenig, mich nicht ein bisschen mehr mit meinem Gepäck beschränkt zu haben. Nun wars zu spät. Ich hab's dann aber noch den Berg hoch geschafft - yippi!
Befreit vom Gepäck machten wir uns dann auf die große Wander-Kletter-Rutsch-Krabbel-Fall-Tour durch die Wälder und Felsen. Die Sonne brannte ordentlich, besonders auf meine Schultern. Aber in meinem Gepäck war alles - nur keine Sonnencreme. Wer erwartet auch Mitte April Sommersonne?! Doch ich will mich ja gar nicht beschweren, dass das Wetter so schön ist hier - wenn ich höre, wie eklig es grad noch zu Hause ist - ÄTSCH ;-)
Die Tour war besonders toll, weil ich ohne Ende Motive zum Fotografieren hatte. Sind nicht alles Meisterwerke geworden, aber ein paar Fotos sind schon
ganz nett. Dodi, die fotogenste Hündin der Welt, wählte ich zu meinem Lieblingsmotiv, wie ihr an den Fotos (ich habe sie ins Fotoalbum gestellt) unschwer erkennen könnt. Nachdem wir stundenlang die Höhen und Tiefen der Gegend erforscht hatten, gabs dann Lagerfeuer, um die richtige Campingstimmung aufkommen zu lassen. Zwei Freunde von Tim gesellten sich zu uns - und so gabs eine große Runde Hot Dogs (Dodi ist zwar auch 'hot', war aber zu keinem Zeitpunkt in Lebensgefahr...keine Angst, Danni!) und andere amerikanische campfire-goodies. Wir schliefen in der hoch gelegenen Höhle (naja, die Höhle war eigentlich eher eine große Einbuchtung in einen Felsen, unter dem wir es uns kuschlig machten) unter freiem Himmel mit Lagerfeuer...wie der Papa (oder war es gar schon der Opa?) von Opa Stock ;-)
Am nächsten Morgen (der Osterhase fand seinen Weg sogar in diesen entlegenen Teil Kentuckys...naja, eigentlich ist ganz Kentucky entlegen...) wanderten wir dann die andere Richtung ab und stiegen zu einem großartigen Felsbogen auf. Auch hier konnte ich natürlich nicht aufhören, Fotos zu schießen. Die Landschaft und die Felsen waren einfach zu verlockend. Als die anderen sich dann zur Kirche aufmachten, brach ich zurück nach Cincinnati auf. Schließlich hatten wir vor, ein Osterpicknick zu machen.Also düste ich mit Luise (oder umgekehrt) über die Highways Kentuckys und Ohios, entledigte mich in Windeseile der Campingspuren (JAAAA!
Fließend Wasser zum Duschen!!!) und fuhr mit den anderen internationalen Studenten in einen Park hier in Cincinnati zum Osterpicknicken. Ich hatte die vielen Ostereier dabei, die in verschiedenen Varianten zum Einsatz kommen sollten. Zunächst wurde das schönste Ei gewählt. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Hier das Foto der Top Ten. Am Ende setzte sich Jamies Kunstwerk durch. Das anschließende Eiertitschen konnte Vero mit ihrem
"Bad-Girl-Egg" (in Erinnerung an Frances, die vor knapp einem Monat zurück
nach Kanada gezogen ist) für sich entscheiden - genau wie die erste Runde Eiertrudeln auf der Babypiste. Der Park bot irgendwie nicht die richtigen Abhänge, die ich sonst so aus Cincinnati kenne. Die Alternative (asphaltierter Brückenabhang) überlebte keines der angetretenen Eier gesund und munter. Unseren Spaß hatten wir trotzdem - besonders beim anschließenden Schlemmen. Jeder hatte mehr oder weniger
(meist mehr) zu Essen mitgebracht, sodass wir es uns richtig gut gehen lassen konnten. Dazu noch Klärchen von oben - perfekt! Da geriet dann schon mal in Vergessenheit, dass Ostern hier kein offizieller Feiertag ist. Schließlich sind Staat und Kirche ja getrennt. Da gibts keine christlichen Feiertage frei. Wo kämen wir denn sonst auch hin?!? Tststs, diese Amis...hauptsache Veteran's Day, Martin-Luther-King-Day, President's Day oder Memorial Day werden gefeiert...
Hallo! Seit dem 26. August 2005 bin ich nun in Cincinnati, Ohio in den USA. Ich studiere hier an der University of Cincinnati und versuche, mehr oder weniger regelmäßig alles Wichtige und Unwichtige über mich und mein Leben hier niederzuschreiben. Ich hoffe, dass ihr an meiner Seite und meinen Fotos Spaß habt!